Was uns bleibt, sind die Worte

Collage aus Theater, Tanz, Konzert nach dem Buch von A. Amimour
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Die Künstler*Innen der Produktion

Nina Lorenz (Konzept, Regie)
wurde in Darmstadt geboren, studierte Theaterwissenschaften und Germanistik in Erlangen und Berlin, bevor sie als Regieassistentin zu Herbert König an das Stadttheater Essen wechselte. Nach weiteren Stationen an den Stadttheatern Tübingen, Wilhelmshaven, Konstanz und Düsseldorf war sie von 2003 bis 2005 als Dramaturgin/Regisseurin und von 2005 bis 2007 als Regisseurin am E.T.A. Hoffmann Theater engagiert. Sie inszenierte an freien Bühnen in Bamberg, Erlangen, Nürnberg und Berlin.
Ausbildung im Bereich Körpertheater bei dem argentinischen Theatermacher Norberto Presta. Langjährige Erfahrungen mit Theaterarbeit in therapeutischen Einrichtungen. Gründung und Leitung der Theaterwerkstatt Haßfurt von 1999 bis 2023.

Nina Lorenz ist Mitinitiatorin und Gründungsmitglied des Theaters im Gärtnerviertel Bamberg seit 2014, sowie dessen künstlerische Leiterin. Als Jurymitglied war sie von 2019 bis 2022 für das Kunststipendium und für den Kulturund E.T.A.-Hoffmann-Preis der Stadt Bamberg tätig.

Regiearbeiten im TiG: Dreier / multiple choice / König Ödipus / Push up / Like me / Die Unzertrennlichen / Er ist reif / Jekyll und Hyde / Geierwally / Totentanz / Wahlverwandtschaften / Purple Rose of Cairo / Maria Stuart / Hamlet / Anna Karenina / Arsen und Spitzenhäubchen / Ab jetzt / Audioweg W:ORTE / Die Jungfrau von Orleans / Medea / Judas, Schwester von / Kairos- Jetzt ist die Zeit / Der kleine Horrorladen
Nina Lorenz arbeitet zum ersten Mal für das Theaterschiff.

Timofey Sattarov (Akkordina/Bajan/Piano, Komposition, musikalische Leitung)
studierte Akkordeon bei Eduard Wall an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Er arbeitete mit zahlreichen Orchestern, Opernhäusern und Theatern zusammen, wie zum Beispiel Berliner Philharmoniker, Berliner Rundfunk- Symphonieorchester, Konzerthausorchester Berlin, Komische Oper Berlin, Semperoper Dresden, Bayrischen Staatsoper, dem Berliner Ensemble und Baletto Civile in Parma, Italien. Während seiner Laufbahn wurde Timofey Sattarov Preisträger mehrerer Akkordeon-Wettbewerbe. Er konzertierte in vielen europäischen und asiatischen Ländern wie Frankreich, Italien, Schweiz, Luxemburg, Russland, Ukraine, Rumänien, China, Südkorea, Malaysia und Irak. Seit 2020 ist Timofey Sattarov Dozent an der BTU Cottbus und leitet dort die Akkordeonklasse.
Timofey Sattarov ist Mitbegründer des Trio „Laccasax“, für das er zahlreiche Stücke arrangiert und komponiert. 2022 erschien sein Soloalbum „Hyperbole“.
Mit dem Trio Laccasax trat er im Rahmen der Konzertreihe „Unzähmbar - Klassik & Lyrik für den Frieden“ 2023 in der Französichen Kirche auf. Seine Musik ist nun auch in dem neuen Projekt
„Was bleibt, sind die Worte“ zu hören.

Johanna Knefelkamp (Schauspiel/Tanz)
ist ausgebildete Tänzerin, Tanzvermittlerin und Choreographin. Die gebürtige Bambergerin absolvierte 2017 ihren Master als International Artist Educator an der ArtEZ University of Arts in Arnhem Niederlande. Seit mehreren Jahren arbeitet sie in unterschiedlichen Bereichen der Disziplin Tanz auf internationaler Ebene . Auf Festivals, von Universitäten und von Residenzprogrammen aus Barcelona, HongKong, Berlin, Kiel und Arnheim wurde sie als Tänzerin und Choreographin eingeladen. 2019 hat sie das CON Bamberg eröffnet: ein Raum für Tanz, Bewegung und Kreativität. Dort finden Vorstellungen, Produktionsprozesse, Workshops , Trainings und Residenzen von Künstler*innen aller Kunstsparten statt. Als Tänzerin, Performerin, Choreographin und Schauspielerin arbeitet Johanna eng
mit dem Theater im Gärtnerviertel in Bamberg zusammen. 2023 erhielt sie für ihre Arbeit im städtischen Raum den Kulturförderpreis der Stadt Bamberg. Sie arbeitet zum ersten Mal für das Theaterschiff.

Valentin Bartzsch (Schauspiel/Tanz)
ist ein freischaffender Schauspieler, Tanz-Theater-Performer, Regisseur und Schauspieldozent, der nach seiner 2014 abgeschlossenen Schauspielausbildung am Michael Tschechow Studio Berlin und Berufsanfängen im Festengagement am Theater Ansbach (2015-2018) inzwischen hauptsächlich in Bamberg lebt und arbeitet. Dort gehört er zum Schauspielensemble und Regieteam des „Theater im Gärtnerviertel Bamberg“ und ist gelegentlich in Produktionen des „contweedancecollective“ zu sehen. Darüber hinaus spielt er regelmäßig Sommertheater an der Theaterburg Roßlau, steht mit den „Mittelmeer Monologen“ von „Wort- und Herzschlag auf der Bühne und ist Teil der „Werkbühne Berlin“. Als Regissuer arbeitet er u.a. für die Theaterwerkstatt Haßfurt.
Auf dem Theaterschiff Potsdam gastierte er mit der Produktion „All das Schöne“ von Duncan Macmillan, in der Regie von Dave Wilcox. Damit nahm er 2022 auch an der Langen Nacht des freien Theaters im T- Werk in Potsdam teil.

Larisa Tkachenko Papizh (Schauspiel)
absolvierte eine schulbegleitende Schauspielausbildung in St. Petersburg, die sie mit Bravour bestand. Sie gewann den ersten Preis beim Stadttheaterwettbewerb und studierte später mit einem Stipendium Wirtschaft und Ökonomie in Potsdam. Sie war an mehreren internationalen Kunstprojekten beteiligt: dem „Ship of Fools“ mit dem weltbekannten Clown Slava Polunin in Russland, dem „Horizont Art Festival „Sound of Nature“ in Australien und dem „Anti BurnoutFestival“ in Italien. Sie begleitete verschiedene Bühnenprojekte als Moderatorin. Derzeit ist sie als Controllerin für den Vivantes Konzern tätig. Die Poesie und ihre Liebe zu der Kunst und der Bühne bleiben jedoch ihre große Leidenschaft. Bei dem Projekt „Unzähmbar- Klassik und Lyrik für den Frieden“ rezitierte sie Gedichte der Weltliteratur.

Andrej Lakisov (Saxophon/Gitarre)
studierte Saxophon an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Er beherrscht außerdem verschiedene Holzblasinstrumente, Gitarre, Klavier und hat sich als Sänger in der Liedermacherszene einen Namen gemacht. Er ist Preisträger des Yamaha Wettbewerbes in Mannheim. Er trat bei dem Münchner Opernfestspielen und dem Stolberger Musiksommer auf, arbeitete mit der Kammersymphonie, der Komischen Oper Berlin und dem Origen- Festival zusammen. Neben der klassischen Musik und Solo Partiten von J.S.Bach widmete er sich auch dem Jazz und der Weltmusik, Klezmer, Balkanmusik, Folklore, Reggae und Ska. Er gründete zusammen mit T. Sattarov das Ensemble „Laccasax“. Es erschienen die Alben
„Passe Partout“ und „In Music at Home“. 2016 eröffnete er seine eigene Konzertreihe „Ungezähmte Klassik“ in Berlin. Sie gab Martina König, der künstlerischen Leiterin des Theaterschiffes die Inspiration für „Unzähmbar- Klassik und Lyrik für den Frieden“ in der Französischen Kirche Potsdam. A. Lakisov trat dabei in allen vier Konzerten auf und war für deren musikalische Leitung zuständig. Ebenso war er in dem zweiten Friedensprojekt „Sichtbare Gedanken“ in der Regie von Borys Borysenko zu sehen.

Bernd Gesell (Bass)
Nach seiner Karriere als Gitarrist und Bassist in verschiedenen Folkbands studierte er Bass. Er war Mitglied in diversen Bands in den Genren Chanson, Jazz , Weltmusik und arbeitete in Theaterprojekten, als Musiker am Deutschen Theater und an der Volksbühne. Er tourte durch Europa und die USA mit den Bands JAMS, Folkrock Katjusha Kozubek, Klezmer Juhle- MangerJazzband, Jazzin Hot Fellows, Swing& Latin Würzebesser Quartett, Modern Jazz Quinteto, Tango Nuevo Leipzig, Rüdiger Oppermanns „Karawane“, Worldmusic KaroVan, Armenian Folk Jazz Grand Orchester Berlin. Er ist Mitglied der DT Jazzband und Trio Laccasax.
Er ist einer der gefragtesten deutschen Bassisten. Er trat mit dem Trio Laccasax bei „Unzähmbar - Klassik und Lyrik für den Frieden“ in der Französischen Kirche auf.

Gennady-Tkachenko Papizh (Gesang, als Gast)
studierte Schauspiel. Er arbeitete als Sänger, Stimmimitator und Vokalist, Komiker, Clown, Fil- und Theaterschauspieler. Er hat in den „Got Talent“ Shows in Großbritannien, Griechenland, Deutschland, Rumänien und in der Ukraine jedes Mal den „Golden Buzzer“ erhalten. Er gewann den „Georgia's Got Talent“, sang danach in Stadien voller Menschen, erweckte das Interesse von Millionen Menschen. Auf youtoube hat er 40 Millionen Viewer.
Er arbeitete mit Ekaterina Shelehova, Andreas OM, Zarina Olox Kopyrina und Djivan Gasparyan zusammen. 2021 erschien sein Album „Love is all around“. Er beherrscht seine Stimme auf einzigartige Weise, von einer Mischung aus Geräusch- Soundimitation mit kraftvollen Stimmklängen bis hin zu großen klassischen Arien. Er begleitete alle Friedensprojekte des Theaterschiffes seit 2022.

Werner Lorenz (Konzeptionelle Mitarbeit)
wurde in Amberg in der Oberpfalz geboren und verbrachte seine Zeit neben der Schule als Sänger und Bandleader.Er studierte Germanistik, Geschichte und Politologie in Erlangen und Berlin, war langjährig Fachleiter Deutsch und in der Schulleitung am Regiomontanus-Gymnasium in Haßfurt.
Seine schwerpunktmäßige Beschäftigung mit Dramatik und Schauspieltheorie, ergänzt durch privaten Schauspielunterricht, führte auch zu einer Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und kommunalen Rahmenbedingungen für städtische und freie Bühnen in Deutschland. Für das Theater im Gärtnerviertel, das er mitbegründete und konzeptionell mitentwickelt, spielt er in kleineren Rollen und fotografiert für die Programmhefte, die er redaktionell mitgestaltet.
Er arbeitet zum ersten Mal für das Theaterschiff Potsdam.

Azdyne Amimour ( Buchautor)
Er ist der Vater von Samy Amimour, einem der Attentäter auf das Bataclan am 13.11.2015.
Bei dem Anschlägen auf das Bataclan und zahlreiche Bars und Restaurants starben 130 Menschen, 683 wurden verletzt. Allein im Bataclan- Theater wurden während des Konzertes der Eagles of Death Metal 89 Menschen getötet. Unter den Opfern war die 28- jährige Lola Salines.
Azdyne Amimour, der Vater des IS-Terroristen Samy Amimour, bat George Salines, den Vater von Lola Salines, 2017 um ein Gespräch. George Salines stand als Präsident der Selbst- Hilfe Vereinigung „13onze15 Fraternite`et verite“ im Licht der Öffentlichkeit. Die Gespräche führten zu einer Nähe, die beiden Vätern die Möglichkeit gab, ihren Schmerz in etwas Konstruktives umzuwandeln. Die Veröffentlichung des Buches mit den Gesprächen erhielt enorm viel Aufmerksamkeit. Es wurde als ein beeindruckendes Zeichen der Toleranz wahrgenommen.

Weitere Informationen:

„Warum nur Worte bleiben: Fragen an Azdyne Amimour“
[Tagesspiegel 10.05.2024]

„Der Schmerz wird immer bleiben“
[Tagesschau.de | 13.11.2020]

„Findig Alaa“
Dokumentarfilm über Azdyne Amimour und seine
Suche nach der Enkeltochter Allaa, Regie: Myriam
Francois, CBC SHORTDOCS (YouTube)

Hintergrund

Die Friedensprojekte des Theaterschiffes seit 2022
2022 lernte die künstlerische Leiterin des Theaterschiffes Martina König Borys Borysenko zufällig kennen. Martina König saß mit Kunstpostkarten von Julius Ruge auf der Strasse im Holländischen Viertel. Borys Borysenko kam mit einer Gruppe vorbei und blieb vor den Karten stehen und schaute sie sehr, sehr lange an. Irgendwann sagte er auf englisch, er wäre Pantomime, physischer Darsteller. Als Martina König erfuhr, er ist gerade mit seiner Schwester aus der Ukrainegeflüchtet, lud sie ihn auf das Theaterschiff ein.
Er kam und sie beschlossen, ein Friedensprojekt mit internationalen KünstlerInnen auf dem Theaterschiff zu entwickeln.

Das erste Projekt „Das Schiff, auf dem das Licht lebt - the ship, where the light lives“
„Das Schiff, auf dem das Licht lebt - THE SHIP, WHERE THE LIGHT LIVES“, Regie: Joe Ryan, Borys Borysenko, kam im September 2022 zur Premiere. Die Strahlkraft dieses Abends war so groß und bedeutsam, dass die Friedensprojekte auf dem Theaterschiff immer weiter wachsen konnten, vor dem trauriger Hintergrund anhaltenden Krieges.

Das zweite Projekt „Sichtbare Gedanken“
Im März 2023 folgte „Sichtbare Gedanken“ in der Regie von Borys Borysenko. Er trat in der Show auch auf und faszinierte das Publikum mit seinem Multitalent. Nach der vierten Vorstellung erkrankte er schwer. Der international bekannte Clown Alexey Mironov sprang für ihn ein und die Vorstellungen konnten weiter gehen. Der Krieg dauerte an. Borys Borysenko hatte durch seine beiden Shows viele internationale KünstlerInnen mit dem Theaterschiff verbunden. Freundschaften und produktive Arbeitsbeziehungen waren entstanden. Nicht zuletzt auch dadurch, weil gemeinsam gesucht und gearbeitet wurde, um trotz der Erkrankung von Borys Borysenko in seinem Sinne weiterzumachen.

Das dritte Projekt „Unzähmbar- Klassik und Lyrik für den Frieden“
Und so war der Impuls für das dritte Friedensprojekt eher naheliegend. Inspiration dafür gab die Reihe „Ungezähmte Klassik“, die Andrej Lakisov in Berlin regelmässig fortsetzt. Borys Borysenko hatte in einem Interview gesagt, er wünscht den Menschen alles Gute und Liebe, weil er sicher ist, daß diese Gefühle den Menschen Frieden bringen werden. So kam Martina König auf die Idee, klassische Musik mit Liebeslyrik zu kombinieren und damit in die Kirche zu gehen „Unzähmbar-Klassik & Lyrik für den Frieden“ ging unter der musikalischen Leitung von Andrej Lakisov in die Französische Kirche Potsdam. Erstklassige Interpreten und Interpretinnen klassischer Musik und Weltmusik gaben große Konzerte, die das Publikum jedesmal zu stehenden Ovationen bewegte und die Presse begeisterte.
Die Französische Kirche am Bassinplatz in Potsdam war dafür ein sehr geeigneter Ort: sie steht für Weltoffenheit, Toleranz und Wertschätzung der Kunst. Das traf und trifft sich gut.

Während des dritten Friedensprojektes passierte der Überfall auf Israel, infolge dessen der nächste Krieg im Nahen Osten begann. So entstand, getragen vom Publikum während des dritten Konzertes im November 2023 das Bedürfnis, nicht aufzuhören, in der Gemeinschaft weiter zusammen zu kommen.

Das vierte Projekt „Unzähmbar - Theater & Konzert für den Frieden“
„Was uns bleibt, sind Worte“, Collage aus Theater, Musik, Tanz, nach dem Buch von George Salines und Azdyne Amimour kam im März 2024 in der Französischen Kirche Potsdam zur Premiere.
Azdyne Amimour war im Mai 2024 drei Tage lang zu Gast auf dem Theaterschiff. Er besuchte eine Vorstellung von „Was uns bleibt, sind die Worte“ und führte nach der Vorstellung ein Gespräch mit dem Publikum.

 

Wir wollen und können uns nicht damit abfinden, dass Krieg zu unserem Leben gehört. Dazu zählen auch alle die Kriege, die gerade stattfinden und nicht im Focus der Öffentlichkeit stehen. Es gibt keinen Zeitabschnitt, indem kein Krieg irgendwo auf dieser Welt war. Das muss ein Ende haben. Krieg vernichtet Leben.
Inzwischen besuchten 2.500 ZuschauerInnen die Friedensprojekte des Theaterschiffes.

Die Friedensprojekte des Theaterschiffs als Übersicht

09/2022 Das Schiff auf dem das Licht lebt – The Ship where the light lives
Regie: Borys Borysenko

03/2023 Sichtbare Gedanken
Regie: Borys Borysenko, Joe Ryan

09/2023 Unzähmbar – Klassik & Lyrik für den Frieden
Theaterschiff an Land, in der Französischen Kirche Potsdam
Musikalische Leitung: Andrej Lakisov

03/2024 Unzähmbar – Theater & Konzert für den Frieden
Theaterschiff an Land, in der Französischen Kirche Potsdam
»Was uns bleibt sind die Worte«
Regie: Nina Lorenz, Musikalische Leitung: Timofey Sattarov

Öffnungszeiten:  jeweils ab einer Stunde vor Veranstaltungsbeginn
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