DAS RIESENGROSSE STEUERBLATT, das achtern am Schiff außen zu sehen ist, wiegt ca. 400 bis 500 kg und ist aus massivem Stahl. Seine Größe ergibt sich aus der Länge und Breite des Schiffes. Sie ist notwendig, um das Schiff mittels Steuerrad manövrieren zu können. Damit das Steuerblatt mittels Steuerruder bewegt werden kann, braucht es eine Übersetzung. Das 2m große Übersetzungsrad befindet sich unter Deck. Dieses mechanische Gesamtkonstrukt der Steueranlage ist deswegen besonders und im Original erhalten und vollständig funktionstüchtig. Wenn das Theaterschiff auf dem Wasserweg unterwegs ist, wird das Schiff mittels dieser Anlage manövriert.
DIE BESATZUNG war in der Regel die Schiffsfamilie und ein Matrose. Je nach Ladung wurden ein oder mehrere Matrosen zusätzlich angeheuert. Die Familie lebte Mitschiffs, die Matrosen schliefen im Vorschiff oder Bug.
DIE LADERÄUME waren in Schotts abgetrennt. Die Ladung bestand aus Stück-/ Schüttgut, was von oben geladen wurde. Jeder einzelne Laderaum war mit Stapelluken, aufgezogenen Brettern, versehen.
DER STAPELLAUF war 1924 in Nierenburg. Das Schiff ist aus Eisen, mit einem Mast und losem Deck.
DIE TRAGFÄHIGKEIT beträgt (laut Eichschein vom 16.12.1987) 471,6t.
1995 baute Wilfried Mattukat zusammen mit Freiwilligen in über 6000 Stunden den alten Lastkahn zum Theaterschiff um.
IM ZUGE DER NEUGESTALTUNG der Potsdamer Mitte und dem Verkauf der Grundstücke am Alten Markt war für das Theaterschiff kein Platz mehr. Nach einer öffentlichen politischen Debatte wurde das Theaterschiff 2013 in das Internationale Kunst- und Erlebnisquartier Schiffbauergasse an eigens dafür von der Stadt Potsdam gebaute Stege im Tiefen See verlegt.
2015 kaufte der Verein Theaterschiff das Schiff.
2016 wurde das Theaterschiff als Historischer Schlepp- Lastkahn von der Unteren Denkmalschutzbehörde der Landeshauptstadt Potsdam als technisches Baudenkmal in die Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragen.
Das Schiff ist im Binnenschiffahrtsregister Brandenburg/Havel eingetragen und muss alle vier Jahre auf die Werft, um sich die Fahrtauglichkeit vom Wasser- und Schifffahrtsamt neu bestätigen zu lassen.
Mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem Landesamt für Denkmalpflege des Landes Brandenburg, dem Sonderfond des Ministeriums des Landes Brandenburg und dem Amt für Denkmalpflege der Stadt Potsdam konnten 2018 umfassende und notwendige Sanierungsmaßnahmen auf der Werft in Spandau gemacht werden.